Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Flint und Maesi

Flint, Tuesday, 29.11.2005, 12:25 (vor 6926 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: @Flint und Maesi von Conny am 28. November 2005 21:45:

wenn ich die 130 000 abgetriebenen kinder in relation zu den 707.000 kinder, die 2003 zur welt kommen durften setze, stellt es mir die haare zu berge. wenn ich jetzt 837 000 gezeugte kinder zu den 130 000 abgetriebenen kindern stelle, wird mehr als jedes zehnte (15,5 %) gezeugte kind schon abgetrieben (tendenz steigend).
frau merkel könnte ganz schnell die geburtenrate steigern. sie muß nur die abtreibung wieder unter strafe stellen.
freundliche grüße
Conny

Hallo Conny,
die Sache ist noch viel schlimmer, da es noch eine hohe Dunkelziffer gibt.

Gruß
Flint

Daten und Statistik zum Thema Abtreibung

Problem mit der Dunkelziffer:
Zu diesen Angaben muss noch bemerkt werden, dass bei der Anzahl der Abtreibungen noch eine hohe Dunkelzifer existiert. Man kann davon ausgehen, dass jährlich ca. 300.000 - 400.000 Abtreibungen in der BRD durchgeführt werden, also mehr wie doppelt soviele wie statistisch festgehalten.

Das kommt daher, dass längst nicht alle Abtreibungen, die durchgeführt werden auch gemeldet werden. Zu einer Verbesserung der Meldemoral führte, dass die Ärzte seit 1996 ihre Adresse bei der Meldung der Abtreibung angeben müssen. Würde man allerdings zuerst die Meldung und dann erst die Abrechnung bei dem Kostenträger durchführen, würden diese Zahlen erheblich ehrlicher werden.

"Die Welt" vom 29.1.2000 schreibt zur unvollständigen Abtreibungsstatistik u.a.:

"Die Statistik der Schwangerschaftsabbrüche war immer schon ein ebenso dorniges wie unbearbeitetes Feld... Mit der Reform des Paragrafen 218 im Jahr 1995 wurde ein neues Meldeverfahren eingeführt. Die Zahl der vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche stieg um rund 35 Prozent und bewegt sich seitdem jährlich um 130 000. Um eine exakte Statistik bemüht sich zurzeit niemand. Der Gesetzgeber steckt den Kopf in den Sand, obwohl das Statistische Bundesamt auch der neuen Statistik jedes Jahr die Warnung voranstellt, die Zahlen seien nicht realistisch. Dies liege, so das Statistische Bundesamt, vor allem daran, dass die Landesärztekammern und die Gesundheitsbehörden der Länder die Anschriften der Ärzte, die abtreiben und der Kliniken, in denen Abtreibungen vorgenommen werden, nur lückenhaft und ohne einheitliches Kontrollverfahren an das Statistische Bundesamt schicken...

130.899 Abtreibungen meldet das Statistische Bundesamt Berlin für 1996. Und noch bevor sich Protest regt, fügt es gleich selbst hinzu ,daß diese Zahl gar nicht stimmen kann. Denn trotz der verschärften Erfassungsmethoden wird ein Großteil der Abbrüche gar nicht gemeldet.Das Statistische Bundesamt ist bei der Erfassung der Abtreibungszahlen auf Selbstauskünfte der Ärzte und auf Angaben der Länder angewiesen. Und selbst diese Zahlen sind nicht aussagekräftig:

Schwangerschaftsabbrüche werden nur dann von den Ländern bezahlt,wenn eine besondere finanzielle Notlage vorliegt. In der Regel müssen Frauen die Abtreibung selbst bezahlen. In der Statistik des BfSt. tauchen aber oft genug die von den Ländern bezahlten Abbrüche, als Gesamtzahl der Abtreibungen auf. Ein paar Beispiele:

So erfasst das statistische Landesamt Niedersachsen 7.790 Abbrüche die vom Land bezahlt wurden: In der Bundesstatistik taucht diese Zahl dann als Gesamtzahl der niedersächsischen Abbrüche auf. Das gleiche gilt für Madgeburg, Sachsen-Anhalt, Bremen, Bayern und Baden-Würtemberg. Für Nordrheinwestfalen liegen noch gar
keine Zahlen vor, weil die Erfassung erst 1996 richtig begonnen hat.. usw, usw

Fazit:Die tatsächliche Zahl der Abtreibungen wird Jahr für Jahr viel zu niedrig angesetzt.
Wie hoch sind die Abtreibungszahlen dann wirklich? Nun, das lässt sich mit den bis herigen Erfassungsmethoden wohl nie richtig klären. Tatsache ist jedoch daß allein in einer einzigen Münchner Klinik mehr Abtreibungen durchgeführt wurden, als in ganz München registriert wurden....
Das gleiche gilt übrigens für die Komplikationen: Das StBA meldet eine Komplikationsrate von unter 1%. Abtreiber haben jedoch bei Untersuchungen durch Abtreibungsbefürworter, die Komplikationsrate mit 8% und höher angegeben. Dazu kommt, das fast 90% aller Abtreibungen ambulant vorgenommen werden. Komplikation treten aber oft erst nach der eigentlichen Operation auf. (Besonders gravierend natürlich, wenn die Frau durch den Abbruch steril wird. Das wird naturgemäß erst bemerkt wenn, die Frau ein neues Kind will.)

Hier gibt es noch die Statistiken dazu:

http://www.pro-leben.de/abtr/printsite.php?pfad=/abtr/abtreibung_daten.php


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