Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Es fehlt noch was:

Magnus, Monday, 20.09.2004, 00:18 (vor 7362 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: Es fehlt noch was: von Eugen Prinz am 19. September 2004 19:22:45:

Einen besonderen Widerspruch präsentiert du, Magnus: Die arbeitest deine Beiträge sorgfältig aus, spickst sie mit Fakten und Hintergrundwissen. Und dann so etwas:
[quote]Der einzigste Fehler den du begehst: Lernverweigerung in dieser Thematik. Und genau das macht den Feminismus aus: Festhalten mit aller Gewalt an Vorstellungen, die man leicht widerlegen kann.
Magnus

Hältst du es für möglich, auch etwas dazuzulernen? Das ist nicht der Fehler, sondern die Stärke des Feminismus!
[/quote]

Teilweise richtig was du sagst. Die Stärke des Feminismus ist natürlich das blinde Festhalten an diesen Gedankengebäuden. Ihn überwinden kann man somit genauso wenig wie man einen vollblütigen 68er überzeugen kann. Dennoch ist diese angebliche Stärke auch die größte Schwäche. Um den Feminismus zu überwinden, muss ich nicht die Feministen überzeugen, sondern die, die ihm blind folgen. Mit sachlichen Argumenten ist das hingegen möglich. Das Problem, welches wir haben, ist jedoch der Zeitgeist, in dem wir uns befinden, in dem Menschen in Verantwortungsbereichen blindlings das annehmen, was vom Feminismus auf Propagandaart verbreitet wird und somit Feministen selbst Schlüsselpositionen in Politik anbietet. Den Zeitgeist jedoch verändern, das ist ein schweres Stück Arbeit - denn ähnlich wie in kontroversen politischen Diskussionen, in denen man bei linkskritischen Äußerungen sich schnell mit dem Totschlag-Argument "Du Nazi" konfrontiert sieht, wird man heutzutage bei feminismuskritischen Äußerungen als frauenfeindlich deklariert und boxt sich so selbst ins politische Aus.

Eine Überwindung des Feminismus ist also nur durch eine Überwindunge des vorherrschenden Zeitgeistes möglich. Jeder, der sich an dieser Debatte aber konstruktiv-kritisch beteiligt, beinflußt diesen Zeitgeist: sei es Kritik an Amnesty, sei es die Gründung eines Vereins wie Manndat, sei es dieses Forum hier - alle diese Aktionen tragen dazu bei, dass sich mehr Menschen mit dieser Thematik befassen, damit auseinandersetzen und sich im Alltag dazu auch äußern. Auch wenn wir Menschen mit unterschiedlichen politischen Meinung sind, sind wir uns doch was die Gleichberechtigung angeht meist einig. So schaffen wir uns langfristig eine Lobby, die irgendwann für die Politik unterstützenswert sein wird. Beschleunigen kann man das durch die Gründung einer Partei, die diese Problem u.a. thematisiert und eine deutliche Gegenposition zu den etablierten Parteien einnimmt. Nichts fürchten die großen Parteien mehr, als potentielle Stimmenfänger.

Die "Nichtwählerpartei" war oft die größte Fraktion. Vielleicht sollte man sich hier überlegen, woran das liegt und sich das zu Nutze machen. Ohne jedoch ein breitgefächertes Parteiprogramm zu haben (was nicht leicht ist, bei den unterschiedlichen Positionen), bringt das nichts - da endet man wie die "Feministische Partei Deutschlands", ebenso darf die Thematik Gleichberechtigung /Männerbewegung etc. sich nicht um Namen der Partei wiederspiegeln - das schreckt unter Umständen ab.

Magnus


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