Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Es fehlt noch was:

Eugen Prinz, Monday, 20.09.2004, 03:10 (vor 7361 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: Es fehlt noch was: von Magnus am 19. September 2004 21:18:03:

Auch wenn wir Menschen mit unterschiedlichen politischen Meinung sind, sind wir uns doch was die Gleichberechtigung angeht meist einig. So schaffen wir uns langfristig eine Lobby, die irgendwann für die Politik unterstützenswert sein wird. Beschleunigen kann man das durch die Gründung einer Partei, die diese Problem u.a. thematisiert und eine deutliche Gegenposition zu den etablierten Parteien einnimmt. Nichts fürchten die großen Parteien mehr, als potentielle Stimmenfänger.
Die "Nichtwählerpartei" war oft die größte Fraktion. Vielleicht sollte man sich hier überlegen, woran das liegt und sich das zu Nutze machen. Ohne jedoch ein breitgefächertes Parteiprogramm zu haben (was nicht leicht ist, bei den unterschiedlichen Positionen), bringt das nichts - da endet man wie die "Feministische Partei Deutschlands", ebenso darf die Thematik Gleichberechtigung /Männerbewegung etc. sich nicht um Namen der Partei wiederspiegeln - das schreckt unter Umständen ab.
Magnus

Ich habe mir, im Zusammenhang mit der Gründung von Manndat, auch schon überlegt, wie die Chancen für eine Parteigründung stehen. Ich sehe das aber, sofern es sich um eine Partei für "Männerinteressen im engeren Sinne" handelt, derzeit als völlig unrealistisch an. Wie auch dieses Forum zeigt, haben wir mit der Männerbewegung etwas, was bestenfalls durch Unbehagen geeint ist, aber keinesfalls durch gemeinsame, konstruktive Interessen. Wir zerfallen beim ersten Satz in mindestens ein Dutzend verschiedene Fraktionen. Und die Neigung, divergierende Interessen zurückzustellen, ist offenbar sehr gering. Das ist nicht als Miesmache zu verstehen. Ich will mir nur nichts in die Tasche lügen. Ich wüsste nicht, wo wir derzeit mehrheitsfähig wären. Nicht einmal bei der Wehrpflicht, die prinzipiell immerhin alle Männer betrifft, kriegt man eine Linie rein. Oder die Geschichte mit den Vaterschaftstests - sie müsste eigentlich tausende auf die Straßen treiben...

Außerparlamentarische Arbeit - wie etwa bei Manndat - hat auch ihre Vorteile. Man braucht sich um Mehrheiten außerhalb zunächst überhaupt nicht zu kümmern - man muss nur intern einig sein! Das Profil kann viel eindeutiger sein. Das war immerhin das Erfolgsrezept zahlreicher feministischer Interventionen. Und auch ein Verein, ein Interessenverband oder wie man es nennen will, hat ein Stimmgewicht! Wer seinen Widerspruch im Namen von einigen tausend Mitgliedern vorbringen kann, steht natürlich besser da. Das kann auch eine Ausgangsbasis für eine Partei sein, jedenfalls ein Prozess, den man ingang setzen und halten muss, mit Entschlossenheit, Beharrlichkeit und Kreativität.

Eugen


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