Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Seltsam

Odin, Wednesday, 08.01.2003, 03:14 (vor 7795 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Seltsam von Markus am 07. Januar 2003 17:17:02:

Entschuldige mal - hier kam der Täter eben NICHT davon. Es gab keine Vergewaltigung und somit auch keinen Täter!
Offensichtlich wurde im nachhinein von der Frau ein Fall konstruiert und dies berechtigterweise von der Polizei verworfen. Nett, wenn Du der Meinung wärst, der hätte trotzdem verurteilt werden können, schließlich hätte er fühlen müssen.... :-)

was ich hier bei dir vermisse ist eine etwas differenziertere Betrachtungsweise. Wenn diese Frau mit Tränen in den Augen "Nein! Bitte nicht!" sagt, dann ist das für dich gleichzusetzend wie sie hat es so gewollt.

Zitat:
Ich habe vor einigen Wochen von einer Vergewaltigung erfahren. Ein Chatter und eine Chatterin trafen sich das erste mal und sie wurde vergewaltigt. Sie gab bei der Polizei an, dass sie ihm gesagt habe, dass sie seine Berührungen nicht möchte, aus Angst aber, dass er sie vielleicht umbringen könnte, nicht mit körperlicher Gewalt abgewehrt und alles ab einem gewissen Stadium über sich ergehen lassen. Hier hat die Staatsanwaltschaft abgewunken und gemeint, dass sich auf einem solchen Tatvorgang, so schlimm er auch sein mag, kein Prozess stützen ließe.

Habe ich da was von "Tränen in den Augen" gelesen? "Sie habe ihm gesagt, daß sie seine Berührungen nicht möchte"
Um Gottes Willen, eine klare Vergewaltigung!

Die Staatsanwaltschaft hat zumindest noch klar ihr Mitleid zum Ausdruck gebracht. Dieses Mitleid für den Menschen vermisse ich bei dir in dieser Antwort jedoch sehr stark.

Ich befürchte, wir reden hier über Deine eigenen Befindlichkeiten und nicht mehr über den vorliegenden Fall (das gilt auch für Jolanda im anderen Posting). Ich tue mich da immer etwas schwer, wenn ich auf vorliegende Sachverhalte reagiere (die Ferdi weiter unten erstklassig dargelegt hat), aber dann plötzlich auf persönliche Anteile stoße, die gar nichts mit dem geschilderten Fall zu tun haben ("Tränen in den Augen")

Es fällt mir nicht leicht deine Distanz zu solchen Vorfällen nachvollziehen zu können und dein Spiel mit dem Smiley. Mein Mitgefühl für Menschen hängt nicht von dem Geschlecht ab. Genausowenig wie ich mich vor einen Querschnittsgelämten nicht stellen würde und sagen:"Tja, wärst mal nicht so schnell mit dem Auto gefahren", genauso wenig würde ich mit solchen Aussagen wie du sie hier triffst, dieser jungen Frau begegnen wollen.

Tut mir leid, aber da setzt es bei mir aus. Wenn Du mir solche Dinge unterstellst, dann unterhältst Du Dich besser mit Deiner eigenen Wand. Die hat wenigstens keine Gefühle! Ich treibe auch kein "Spiel mit Smiles", diese sind für mich da, um Sachen, die ich sage zu relativieren. Ich dachte, das wäre in Internetkreisen inzwischen (nachdem ich 10 Jahre damit zu tun habe) bekannt. Auch würde ich MIT SICHERHEIT NICHT "DIESER" Frau so begegnen, sondern sie erstmal Ernst nehmen.
Aber ich würde versuchen (und unter anderem deshalb bin ich Profi in derlei Dingen) meine persönlichen Befindlichkeiten da rauszuhalten und nur vom Sachverhalt auszugehen! Und nachdem, was Du geschildet hast, ist für mich in KEINSTER WEISE von einem TÄTER zu sprechen. Es sei denn, Du erklärst mir jetzt, daß Du entweder noch mehr Informationen hast, oder daß Du in Saudi-Arabien aufgewachsen bist. Mit unserem Rechtsstaat ist da - Gott sei Dank zurecht - nichts zu machen!

An dem Umstand aber, dass missbrauchte Frauen oft Panikattacken haben, seelisch ein Leben lang verwundet sind, ändert sich nichts - gar nichts. Darum wäre es schön, wenn dudich zumindest etwas feinfühliger artikulieren würdest, ohn deine Position in der Sache jedoch ändern zu müssen.

Ich weiß, daß auch mißbrauchte Männer oft Panikattacken haben und ich habe schon mit diesen Männern (Jungen) gearbeitet. Aber ich weigere mich, mich im täglichen Leben so zu verhalten, als hätte ich diese Männer ständig um mich. Täte ich das, wäre ich in meinem Beruf fehl am Platz und es wäre Zeit zu kündigen. Wahrscheinlich sogar Zeit, mich in Behandlung zu begeben, denn ich muß nicht MICH an kranke (keinerlei Diskriminierung beinhaltet) Personen anpassen, sondern kranke (seelisch gemeint, im Sinne von "verletzte") Personen müssen sich - UM IHRER GESUNDUNG WILLEN, wieder an die Gesellschaft anpassen.

Odin


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