Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Konservative wünschen, dass alles ...

Beelzebub, Sunday, 08.10.2006, 19:26 (vor 6477 Tagen) @ Guildo

....wieder so wird, wie es niemals war.

Wirklich schade, dass es nicht möglich ist, dich & deinesgleichen in die
Nachkriegsjahre der Sowjetunion unter Stalin zurückzubeamen. Oder in ein
Umerziehungslager der Vietcong? Oder einen sicher sehr lehrreichen
Aufenthalt bei den Roten Khmer? Ganz ohne Zeitmaschine bietet sich auch
ein Besuch in Nordkorea an!

Hach ja, wer die Neuerungen nach 1968 nicht in Grund und Boden verteufelt, wer sich nicht eine miefige Gesellschaftsordnung nach dem Vorbild der Adenauerzeit zurückwünscht ist also ein Stalinist.

Was für eine stalinistische Weltanschauung, die jeden, der die eigene Ansicht über die "richtige" Gesellschaftsform nicht teilt als Staats- und Gesellschaftsfeind betrachtet!

Übrigens, dass Thailand heute vom Rest der Welt als großes Bordell
wahrgenommen wird (womit man diesem wunderbaren Land Unrecht tut), ist
nicht auf die "Kulturrevolution" der 68er zurückzuführen, sondern auf

den

von 68ern zu Recht bekämpften Vietnamkrieg. Damals diente das
proamerikanisch ausgerichtete Thailand den GI's aus Vietnam als

Rückzugs-

und Erholungsort.


Wo habe ich denn die Zustände in Thailand als Resultat der 68er
bezeichnet?

In deinem Beitrag vom 5.10.2006, 13.27h.

Dort hast du was von hunderttausenden Männern gelabert, die alljährlich sich in Thailand holen, was ihnen die 68er "Kulturrevolution" angeblich versprochen hat.

Leider muss ich dein Weltbild ein wenig erschüttern: der ganz überwiegende Teil der Bordellbesucher in Thailand ist einheimisch. Und von den Sextouristen kommt ein sehr großer Anteil aus dem benachbarten Malaysia. Dort gibt's zwar keinen Feminismus, dafür aber eine Religion, die den Menschen ein ungezwungenes Sexualleben gründlich vermiest, kurzum, dort geht es (unter leicht verändertem Vorzeichen) genau so zu, wie du es hierzulande auch gerne hättest.

Da geht wieder der Gutmensch in dir durch. Ich erwähnte
Thailand als noch immer beliebter Erholungsort für vom Feminismus
geschädigte Männer und habe vollste Verständnis für diejenigen, die so
ihren Jahresurlaub verbringen.

Ich verbringe auch alljährlich die Zeit von Weihnachten bis Mitte März dort - meistens mit meiner Frau. Das können wir uns dank der Reformen nach 1968 leisten, da ich nunmehr davon befreit bin, für zwei arbeiten zu müssen und meine Frau auch gutes Geld verdient. Zudem ist es - wie bei mindestens 95% der europäischen Touris dort - weniger der Feminismus, der uns dort hin treibt, als vielmehr das Winterwetter in unseren Breitengraden. An dem sind aber ausnahmsweise mal nicht die "68er" schuld.

Was für ein funktionsfähiges System soll denn das gewesen sein? Und was
wurde zerstört außer einer widerwärtigen verlogenen Doppelmoral?


Es wurde ein vernünftiges Eherecht solange verstümmelt und
verschlimmbessert, bis es zu einer einzigen Aufforderung an die Frauen
verkam, ihre Männer zu verlassen und sich auf deren Kosten "selbst zu
verwirklichen"!

Nun ja, ich halte dir mal zugute, dass du wahrscheinlich nach 1970 geboren bist und offenbar keinen blassen Schimmer hast, wie toll das "vernünftige" Eherecht funktioniert hat. Mit Scheidungsprozessen, in denen eine "Eheverfehlung" nachzuweisen war, was zur Folge hatte, dass das Gericht in intimsten Einzelheiten des Ehelebens herumschnüffelte.

Was um alles der Welt gibt es eigentlich perverseres als eine hoffnungslos zerrüttete Ehe mit Zwang zusammenzuhalten? Seid ihr (damit meine ich vor allem Klaus und dich) denn so jämmerlich Würstchen, dass ihr eine Frau nur durch staatlich unterstützten Zwang bei euch halten könnt?

In einem Punkt stimmt es allerdings, dass das neue Eherecht mißlungen ist: es ist leider nicht konsequent genug, die Frauen als emanzipierte Wesen anzusehen, die auch ohne Unterhalt existieren können. Dementsprechend wurde leider das Unterhaltsrecht zum allergrößten Teil unverändert gelassen. Das ist es, was geändert gehört!

Es ist nicht das geringste dagegen zu sagen, dass ein Ehepartner, der von der Ehe genug hat (und warum er genug hat, das geht keinen Außenstehenden was an, am allerwenigsten den Staat und seine Institutionen) das Recht hat, seiner Wege zu gehen. Aber auf eigene Kosten und ohne Anspruch auf Unterhalt!

Die christlich geprägten Länder haben sich größtenteils von ihrer Religion
abgewandt, so dass sie mittlerweile atheistische Ländern sind.

Schön wär's

Und in der
Lücke, die die Religion hinterließ, macht sich nun eine neue
Pseudoreligion breit: Der Feminismus, der die Unterschiedslosigkeit der
Geschlechter predigt und staatlich erzwungene Gleichmacherei als den Weg
zur Seligkeit lehrt.

Also bei mir hat der Kirchenaustritt keine Lücke hinterlassen.

Und wenn an Stelle der angeblichen Gleichmacherei eine erzwungenes Über- Unterordnungsverhältnis der Geschlechter treten soll möglichst noch in Tateinheit mit erzwungener "christlicher Lebensweise" (*angeekelt ausspuck*), dann scheint mir die "Gleichmacherei" allemal das kleinere Übel zu sein.

Greets

Beelzebub

--
"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)


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