Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Scholl-Latour: Zu unserer Kultur stehen!

susu, Monday, 09.10.2006, 18:25 (vor 6477 Tagen) @ Besserwisser

Pardon, aber: Verbreitetes Missverständnis. Sakularisierung bedeutet
tatsächlich "Entkirchlichung" und bedeutet nur dann Abschaffung der
Religion, wenn man diese mit "Kirche" verwechselt - was man nicht tun
sollte (s. Luckmann & Berger).

Ah, Konstruktivismus.
Ich stimme dir da zu, wobei Säkularisierung als politischer und nicht soziologischer Prozess, sogar noch weniger tief greift, als das sie nur auf die Entkirchlichung des Staates gerichtet ist.

Und wieso der Atheismus eine religiöse
Position sein soll, musst Du mal begründen. Denn das Kriterium würde, wenn
ich nicht total falsch liege, letztendlich eine Definition von Religion
verunmöglichen.

Achtung: religiöse Position ist nicht das gleiche wie eine Religion. Eine religiöse Postion ist eine Einstellung, die auf nicht der Wahrnehmung zugänglichen Annahmen beruht und Aussagen über die Existenz und die Form von ebenfalls nicht allgemein sinnlich erfahrbaren Wesensheiten macht. Der Atheismus ist eine religiöse Position, weil er die Feststellung trifft, das keine solchen Wesensheiten existieren. Damit ist er aber keine Religion, denn diese benötigt eine spezifische Form, die in einem kulturellen Kodex verankert ist. Atheismus wäre demnach eine allegemeinere religiöse Position als es eine spezifische Religion ist, so wie sich die religiöse Position des Monotheismus in verschiedenen Religionen wiederfindet (Islam, Judentum, Christentum), so ist auch die religiöse Position des Atheismus in verschiedenen spezifischen Formen zu finden, wobei mir als eine atheistische Religion nur die Amerikanische COS einfällt, obgleich ich Buddhisten kenne die ihre Religion als atheistisch betrachten.

susu


gesamter Thread:

 

powered by my little forum