Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Juri Gagarin

Chato, Tuesday, 10.10.2006, 04:22 (vor 6619 Tagen) @ Rainer

Logisch auf jeden Fall, wenn man die Grundannahmen betrachtet. Die
Grundannahme war: Gott ist im Himmel. Gagarin war im Himmel und hat
Gott nicht getroffen. Also kann er nur zum Schluss kommen das es Gott nicht
gibt.

Du bestätigst postwendend meine Aussage über das intellektuelle Niveau, mit der die Frage "nach allem" gewöhnlich abgehandelt wird - dabei hängt alles von ihr ab, denn es ist schließlich die Frage nach allem - und demonstrierst außerdem, wie leicht sich Fehlschlüsse produzieren lassen.

"Himmel" ist natürlich eine Metapher und bedeutet hier schlicht und einfach "nicht auf der Erde", meint: nicht der Welt zugehörig, die wir sehen, riechen, schmecken, hören und betasten können. Es gibt Menschen (Autisten), die bleiben wie angewurzelt stehen und warten auf irgend etwas, wenn jemand erleichtert gesagt hat, ein Stein sei ihm vom Herzen gefallen. Sie warten darauf, wann nun endlich dieser Stein auf den Kachelboden knallt. Und wenn dies nicht geschieht, nennen sie den Betreffenden einen Lügner. Pfiffig, gell? Armes Schwein, würde ich sagen. Gagarin-Niveau halt...

Ich mache es aber mal extra ganz einfach: Du hast eine Zwischenlandung in Nairobi, siehst nach, ob in der Halle am Flughafen zufällig dein Kumpel Fridolin aus Wanne-Eikel rumsteht und weil du ihn dort (natürlich) nicht siehst, schlußfolgerst du "logisch", Fridolin sei nicht in Nairobi? Dabei weißt du garnicht, wie groß Nairobi eigentlich ist, du weißt nicht einmal, wie groß die Flughafenhalle ist. Bolschewistische Gagarin-Logik, die einfach nicht überzeugen kann.

Anders sähe es aus wenn Gagarin die Religionen und damit "Gott ist im
Himmel" als Hokuspokus erkannt hätte. Dann könnte er keine Aussage treffen
ob es Gott gibt, oder das Ganze mit Gott nur ein kleiner äh.. Kurzschluss
im menschlichen Gehirns ist.

Selbst wenn es so wäre, wären Leute wie Gagarin geistig garnicht in der Lage, das überhaupt zu bemerken, von erkennen ganz zu schweigen. Übrigens, woher willst du eigentlich wissen, daß das, was du in deinem Gehirn verortest, überhaupt dort stattfindet? Die Annahme ist reiner, materialistischer Aberglaube. Es könnte nämlich der analoge Fehlschluß vorliegen, dem kleine Kinder aufsitzen, die zu gerne einmal nachsehen würden, an welcher Stelle im Fernsehkasten nun genau das Rundfunksymphonieorchester rumsitzt und spielt und die sich deshalb einen Schraubenzieher holen gehen, wenn Mama einkaufen ist, um diese Frage endlich mal zu klären. Das wäre in etwa "Gagarin-Niveau".

Klügere Kinder erwägen auch andere Möglichkeiten, darunter die, daß ihre Vorstellung vom Rundfunksymphonieorchester im Fernsehgerät grundsätzlich falsch sein könnte. Analog wäre beim Bewußtsein die Möglichkeit zu erwägen, nur um mal ein Beispiel zu nennen, ob das Gehirn möglicherweise garnicht der Produzent, sondern bloß der Empfänger einer Sendung sein könnte, die "Bewußtsein" heißt. Mit seinem Schraubenzieher könnte Klein-Juri solche Frage nicht klären, nicht wahr? Groß-Juri verkündet indes, er habe mit einem simplen Schraubenzieher all das bewiesen, was er vorher schon immer gewußt habe. Genau das ist "Gagarin-Niveau".

Wenn es freilich bei Juri dann einen Kurzschluß gibt, findet der ganz bestimmt nicht im Gehirn statt. Soviel ist sicher, wie auch immer.

Gruß vom Nick


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