Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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„Häusliche Gewalt" oder „Verrechtlichung von Vergewaltigung in der Ehe"

Mus Lim, Wednesday, 03.06.2009, 16:20 (vor 5443 Tagen)

„Häusliche Gewalt" oder „Verrechtlichung von Vergewaltigung in der Ehe"

1. Die 68er versprachen die sexuelle Befreiung, „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment".
Statt der Befreiung haben wir die Kriminalisierung des ehelichen Beischlafes als Vergewaltigung in der Ehe bekommen.

2. Eine Durchsicht der feilgebotenen Broschüren in Behörden zeigt eine eigentümliche Dichotomie.
Eindeutig an Frauen gerichtet sind Einladungen zu Vorträgen, wie Frauen schneller, leichter, mehr Unterhalt von ihren Exmännern erpressen können. (1) Wiederum eindeutig an Männer gerichtet sind Einladungen zu Gesprächsgruppen, wo Männer über ihren gewalttätigen Charakter reflektieren können. (2) Damit ist schon im Vorfeld die Verteilung der Geschlechterrollen geklärt, Theraphie für den männlichen Täter und Entschädigung für das weibliche Opfer.

Staatlich verantwortet Broschüren zur „Häuslichen Gewalt" kaprizieren sich regelmäßig mit dem Mann als Täter und der Frau (und ggfs. den Kindern) als Opfer. Es fällt auf, dass sie in der Regel von einer dualistischen Einteilung der Welt in Gut und Böse geprägt sind. Sie erinnern an die in Kindertagen vorgelesenen Märchen, in denen Gut und Böse immer einfach und eindeutig verortbar waren. Die Frau als Gewalttäterin gegenüber Ehemann und Kindern kommt nicht vor. Dazu wird die nicht geringe Anzahl von Ehen, in denen sowohl Frau als auch Mann Konflikte mit gewalttätigen Mitteln lösen, nicht problematisiert.

So schreibt bspw. eine Broschüre mit dem Titel „Gewalt ist nicht tolerierbar. Gewalt in Ehe und Partnerschaft, was tun?" (3):
„An Sie, wenn Ihr Ehemann oder Freund Ihnen gegenüber gewalttätig ist. Oder an Sie, wenn Sie eine Frau kennen, die in ihrer Partnerschaft Gewalt erlebt. Danke, dass Sie die Broschüre an sie weiterleiten.
Opfer von Gewalt in Ehe und Partnerschaft sind vor allem Frauen. Diese Broschüre wurde deshalb in erster Linie für sie erarbeitet. Sie kann aber auch Männern helfen, die durch ihren Partner/ihre Partnerin Gewalt erleiden."

Mit der Aussage, Opfer von Gewalt sind vor allem Frauen, werden gewalttätige Frauen als zu vernachlässigende Ausnahme beiseite gelegt.
Dann werden mit der Floskel „kann aber auch Männern helfen" auch Männer erwähnt, die aber in der Folge entweder gar nicht oder ausschließlich als Täter genannt werden. Die Broschüre zählt dann viele Dinge auf, die Frauen als Gewalt erleben oder als Gewalt erleben sollen. Typische Gewaltformen, die Frauen gegenüber Kindern (anschreien, demütigen, Türenschlagen, usw.) und Männern (Verächtlich machen, Rumzicken, Kratzen, mit Gegenständen nach im Werfen, „Hysterische" Anfälle usw.) werden hingegen nicht aufgeführt.

Man überlegt beim Lesen hin und her, was das Ziel dieser Broschüren ist: Frauen helfen, oder Männer diskriminieren? Auf die reale Welt trifft die dualistische Darstellung vom unschuldigen Rotkäppchen und dem bösen Wolf selten zu.
Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Die Frau gibt beratungsresistent fortgesetzt zu viel Geld aus. Das beeinträchtigt in direkter Weise die autonome Lebensplanung des Mannes, der mit seiner Lebenszeit etwas besseres anzufangen weiß, als Überstunden zu schieben. Der Mann kritisiert also den leichtfertigen Umgang mit Geld, die Frau kontert uneinsichtig mit einer Beleidigung wofür der Mann sie ohrfeigt.
Wo beginnt hier die „Häusliche Gewalt"? Dort, wo die Frau mit ihrem Verhalten den Mann zu Überstunden nötigt? Dort, wo der Mann die Frau kritisiert? Oder mit der beleidigenden Antwort der Frau? Oder erst als ihm „die Hand ausrutscht"? Studiert man diese Ratgeber, dann machen es sich die Feministinnen einfach und erklären die „ausrutschende Hand" zum Gewaltakt des Mannes und schneiden die Vorgeschichte einfach ab. Die Frau steht dann unschuldig und makellos da. Die zitierte Broschüre spricht die Frauen auch konsequenterweise von aller Schuld frei und macht den Mann für alles verantwortlich:
„Es ist nicht Ihre Schuld! Aus welchem Grund auch immer Ihr Partner Gewalt anwendet, er allein ist verantwortlich für sein Tun. Nicht Ihr Verhalten, sondern das, was in ihm selbst vorgeht, lässt ihn gewalttätig werden. Ihr Handeln ist auf keinen Fall der Grund für seine Gewalttätigkeit, sondern höchstens ein Auslöser. Auch wenn Ihr Partner einige Ihrer Verhaltensweisen nicht ertragen kann, hat er keineswegs das Recht, Sie zu misshandeln."
Nehmen wir ein anderes Beispiel: Schon häufig hat die Frau den Mann angeschrien, ihre Aggressionen an ihm ausgelassen, ihn erniedrigt und hin und wieder Gegenstände durch die Wohnung geworfen. Als sie wieder einmal in einem Hassausbruch mit dem Aschenbecher nach ihm wirft und auch trifft, entscheidet er, das nicht länger mit sich machen zu lassen und sich zu verteidigen. Er hält sie fest, um sie zu stoppen, und als sie weiter tobt, haut er ihr ein paar runter. Die Nachbarn hören die lautstarke Auseinandersetzung und rufen die Polizei. Als die Polizei eintrifft mimt sie das Opfer, zeigt ihre blauen Flecken und die Polizei entfernt den Mann aus der Wohnung.
Es fällt schwer zu entscheiden, ob das Weltbild der Feministinnen wirklich so herrlich naiv ist oder ob das alles nur eiskalt kalkuliert ist. Einerseits hört man viel vom sogenannten Helfersyndrom, andererseits trauen Erfahrung und Menschenkenntnis auch Frauen alles schlechte zu.
Es fällt auf, dass viele Sanktionsmöglichkeiten gegen den Mann aufgezählt werden, was den Mann als (einzig) Schuldigen voraussetzt. Für den nicht unwahrscheinlichen Fall, dass sowohl Mann als auch Frau zur gewalttätigen Eskalation beitragen, wäre statt einseitiger Sanktionen eher eine Paartheraphie anzuraten.
Stattdessen wird die Gewaltspirale so erklärt:
„Gewalt läuft praktisch immer in drei sich wiederholenden Phasen ab:
1) Die Spannung steigt: Sie erkennen erste Anzeichen der Gewalt, aber hoffen, es gehe vorüber und Sie versuchen, den Partner
zu beschwichtigen.
2) Die angestaute Spannung entlädt sich in Gewaltakten: Es kommt zum offenen Ausbruch der Gewalt durch massive Vorwürfe und Beschimpfungen, Demütigungen und Bedrohungen, bis hin zu Schlägen und Verletzungen.
3) Der Entladung folgt eine Phase der Ruhe: Sie sind verzweifelt, erschöpft und am Boden zerstört. Ihr Partner möchte, dass Sie ihm verzeihen, er entschuldigt sich, verspricht, es nie mehr wieder zu tun."
(Seite 8)
Der Mann ist der Verursacher der Spannungen und bedroht, beschimpft, demütigt und schlägt die Frau.
Die Frau trägt nicht etwa zur Eskalation bei sondern hofft, versucht zu beschwichtigen, ist verzweifelt und erschöpft.
Auf Seite 15 ist dann nochmals explizit von „betroffenen Frauen“ die Rede, für die „Opferhilfe-Beratungsstellen“ bereitgestellt werden, und von „gewalttätigen Männern“, für die im „Trainingsprogramme für gewaltausübende Männer“ vorgesehen sind. Wo aber sind die Beratungsstellen, für männliche Gewaltopfer und Trainingsprogramme für gewalttätige Frauen?


„In der Schweiz wird jede fünfte Frau im Laufe ihres Lebens vom Ehemann oder Partner physisch oder sexuell misshandelt." (Seite 7)
Neben der Horrorzahl, dass angeblich 20% aller Ehefrauen vom Ehemann misshandelt oder vergewaltigt wird, erfährt man nichts über das Ausmaß der weiblichen Gewalt an Männern und Kindern.

„Auch Ihre Kinder sind von der Gewalt betroffen." (Seite 9)
Von Kindern als Opfer ihrer Mutter ist keine Rede. Und: Sind es nicht auch seine Kinder?

Der Mann hat nicht nur seine Rolle als Täter zu spielen, sondern er hat auch die Frau zu finanzieren. Tut er das nicht in ausreichendem Maße, dann kann die Frau sich als „Opfer struktureller Gewalt" fühlen, wenn der „Partner oder Ex-Partner nicht entsprechend seinen Möglichkeiten" für den nötigen „finanziellen Unterhalt der Familie" sorgt. (Seite 5)

Es fehlt auch nicht der Hinweis an die Ausländerin, dass sie zur Sicherung ihrer Aufenthaltsbewilligung dafür sorgen sollte, ein Kind von einem inländischen Bürger zu haben (Seite 26), der Staat ist dann auch gerne bereit mit dem Amt für Inkasso und Bevorschussung von Unterhaltsbeiträgen die Finanzierung des Aufenthalts im Wohlfahrtsland zu sichern. (Seite 22)


1) Kein Unterhalt für Frauen? Information für Betroffene.
2) „Mir ist die Hand ausgerutscht." „Nein – Du hast zugeschlagen!"
3) http://www.vs.ch/Press/DS_45/RPDF-2003-09-17-3594/fr/Gewalt%20(petit).pdf


Zur Verrechtlichung von Vergewaltigung in der Ehe

Referentenentwurf unter Federführung FDP-Justizministerin
„Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ist unteilbar." (58)

Wie wäre es mit die finanziellen Selbstbestimmung ist unteilbar?
Ich meine damit, der Mann behält die volle Selbstbestimmung über seine Brieftasche und Konten und die Frau versorgt sich finanziell selbst.

Ungeachtet des Ausmaßes der gegen Frauen ausgeübten Gewalt und Verletzung der körperlichen und seelischen Integrität und entgegen der Erklärung zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen der Vereinten Nationen intendierte die christlich-liberale Bundesregierung im Sinne der verfassungsrechtlich verankerten Privilegierung von Ehe und Familie als staatlich geschützter Lebens- und Reproduktionsform, die Verantwortung der Tat an das Opfer zu delegieren und das staatliche Gewaltmonopol unter dem Banner der „ehelichen Sexualtität" in der Sphäre familialer Privatheit aufzuheben. (60)

Herrliche Beschreibung, wie die Bundesregierung diffamiert wurde und die Vereinten Nationen von der Frauen als Vehikel gebraucht wurde, um die Privatheit der Familie aufzuheben.
Die offene Frage ist, verleiht man dafür einen Nobel-Preis oder einen Oskar?

Geschlecht, Macht, Gewalt - Eine Einführung

UN-Sonderberichterstatterin 1995 kennzeichnet Gewalt gegen Frauen als einen „Ausdruck der historisch bedingten ungleichen Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau". (16)

Jetzt weiß ich endlich, warum es immer nur von Gewalt gegen Frauen die Rede ist: wegen den historisch bedingten Machtverhältnissen kann es gar keine Gewalt von Frauen an Männern geben. *grins* Eine einleuchtende Begründung will ich meinen. ;-)

Die weltweite politische Mobilisierung der Frauenbewegungen für eine Anerkennung der an Frauen begangenen Gewalttaten als Menschenrechtsverletzungen mündete unter anderem in der „Deklaration über die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen" durch die Generalversammlung der UN: In der „Privatsphäre" begangene Gewalt gegen Frauen ist völkerrechtlich normiert eine „Staatsangelegenheit" geworden. (17)

Mit Hilfe der UN wurde also die Privatsphäre der Familie zur Staatsangelegenheit gemacht. Warum bloß fühle ich mich nicht wohl dabei, dass die UN in meine Ehe hineinregieren kann?


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