Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ursache - Wirkung

Mirko, Wednesday, 03.06.2009, 22:28 (vor 5442 Tagen) @ Nihilator
bearbeitet von Mirko, Wednesday, 03.06.2009, 22:32

Ist es eigentlich auch so, daß nur psychisch Gestörte zu Dieben, Mördern
und Totschlägern werden oder gibt es bei solchen Taten auch Affekttaten
psychisch völlig normaler Leute? Falls Letzteres, warum nicht bei
Vergewaltigung?

Sorry, Nihi, aber Du bist voll auf dem Holzweg. Der durchschnittliche Mann ist definitiv kein (potentieller) Vergewaltiger. Diese Geschichte, dass in jedem Mann ein Vergewaltiger steckt, ist ein feministisches Märchen.

Du kannst auch nicht Vergewaltigung mit anderen Delikten in einen Topf werfen, besonders nicht mit Diebstahl. Bei den anderen Straftaten ist auch festzustellen: Wie normal sind die TäterInnen?

Ein normaler Mann wird vielleicht verbal zudringlich - vielleicht auch körperlich - akzeptiert aber ein entschiedenes "Nein" der Frau. Er wird nicht im Affekt zum Vergewaltiger. Fälle, die Du meinst sind vielleicht solche, wo nachher Unklarheit darüber besteht ob es sich um eine Vergewaltigung oder nicht handelt - etwa weil die Frau (fälschlicherweise) Androhung von Gewalt wahrgenommen hat, der Mann sich selbst aber nur in der aktiven Rolle sieht und dabei etwas zu forsch aufgetreten ist - ein Missverständnis. Ein Missverständnis an dem die Frau nicht ganz unschuldig ist, etwa weil sie ihre Ablehnung nicht deutlich genug formulierte. Dafür spricht, dass es Gerüchte gibt, denen zufolge eine Frau bei einer Vergewaltigung keinen Widerstand leisten solle, um nicht den Zorn des Vergewaltigers zu erregen (dagegen gibt es Studien, denen zufolge entschiedener Widerstand der Frau das Risiko einer Vergewaltigung vermindert). Solche Gerüchte fördern Missverständnisse: Die Frau denkt: "Wehr dich bloß nicht!", der Mann deutet ihren fehlenden Widerstand als "Hingabe". Hoffmann hat solche Fälle dokumentiert.

Wichtig ist: Ein aufdringlicher Mann ist etwas völlig anderes als ein Vergewaltiger - geht aber vielleicht als solcher in den Knast.

Was wissen wir über Vergewaltiger?

Hoffmann:

Dass ein Vergewaltiger alles andere als der typische junge Mann von nebenan ist, wusste die psychoanalytische Forschung schon seit Jahren, bevor sie von der feministischen Propaganda überrollt wurde. All diese Gewalttäter weisen >eine emotionale und sexuelle Entwicklungsstagnation« auf, die schon in der Kindheit entstanden ist - oft durch eine dominierende Mutter - und von ähnlich strukturierten Partnerinnen reaktiviert wird. Wie in den Kapiteln zur Pornographie und zur häuslichen Gewalt schon ausgeführt wurde, ist die Einstellung zur Sexualität wie die Neigung zur Gewalt bei Männern wie Frauen eng an die jeweiligen selbst erlebten und erlittenen Erfahrungen gekoppelt (209, 228-229). Männer, die sexuelle Gewalttaten begehen, stammen in aller Regel aus zerstörten Familien, weisen zahlreiche andere Symptome psychischer Instabilität auf, sind schlecht in die Gemeinschaft integriert und zeigen generell asoziale Tendenzen. Viele haben eine sehr schlechte Ausbildung, sind arbeitslos oder wechseln von Job zu Job. Sie gehören in der Regel den unteren Gesellschaftsschichten an. Einer Studie zufolge beträgt hingegen in sehr reichen Gegenden das Risiko vergewaltigt zu werden, nur eins zu zehntausend. Triebtäter rekrutieren sich vorwiegend aus den Verlierern im Kampf um sozialen Status oder um die Zuneigung einer Frau. Beziehungen enden bei ihnen regelmäßig katastrophal. Wenn es zu Ehen kommt, scheitern sie früher oder später unweigerlich. Frauen werden als Verursacher von Frustration und Schuldgefühlen wahrgenommen. Wie bereits erwähnt kennen vier Fünftel der >echten« Vergewaltiger ihre Opfer nicht, sondern greifen fremde Frauen unter solchen Umständen an, bei denen ein Minimum an denkbarer erotischer Erfüllung und ein Maximum an Risiko zusammenkommen - der typische Angriff auf offener Straße. In buchstäblich jedem Fall geht dem Übergriff ein längerer Zeitraum psychischer Anspannung voraus, der sich zu höchster Verzweiflung emporsteigert (20, 138; 178, 421; 529, xiii-xiv). All diese schwerwiegenden Persönlichkeitsstörungen sind schon in der Kindheit angelegt: Teenager, die mit alleinerziehenden Müttern aufwachsen, haben ein 14-faches Risiko, sich zum Vergewaltiger zu entwickeln (299, 23). Drei völlig unabhängig voneinander durchgeführte Studien über Vergewaltiger aus den Jahren 1979,1984 und 1993 weisen sämtlich auf eine alarmierend hohe Rate von vorangegangenem sexuellen Missbrauch dieser Männer durch Frauen hin: einmal zu 59 Prozent (367, 810), ein anderes Mal zu 66 Prozent (181, 10-16), die neuste Studie spricht sogar von 80 Prozent (47). Die in früheren Kapiteln erwähnte kanadische Untersuchung über missbrauchte Männer kommt zu dem Schluss: >Männliche heranwachsende Sexualtäter, die von Frauen missbraucht worden waren, suchen sich fast ausschließlich Frauen als Opfer aus.« (295)

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Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche


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