Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Garfield, Doink und alle - Re: Demographie, Emotionen und überhaupt

Peaceful Warrior, Friday, 22.07.2005, 19:27 (vor 7056 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: @Garfield, Doink und alle - Re: Demographie, Emotionen und überhaupt von Ekki am 22. Juli 2005 12:57:

Hallo Garfield, hallo Doink!
Ich kenne Euch nicht persönlich und will Euch auch in keiner Weise Unrecht tun. Dies vorausgeschickt, möchte ich zu Euren Postings Folgendes sagen:
Als ich noch in Deutschland lebte, bin ich sowohl im Elternhaus als auch in meinen sonstigen sozialen Kontakten immer wieder damit konfrontiert worden, daß die "nüchterne Abwägung" hochgehalten wurde. Die Menschen, die diese Haltung vertraten, meinten natürlich auch immer, daß man "selbstverständlich auch" emotional sein dürfe, aber "immer im Rahmen".
Ich will mich jetzt hier nicht in Einzelheiten ergehen, zumal es sowieso schwer zu schildern ist, wie ich die Atmosphäre, die diese Menschen um sich herum verbreiteten, empfunden habe.
In aller Kürze nur Folgendes:
Ich hatte immer den Eindruck, unter Menschen zu leben, die
a) in aller Regel jede Spontaneität in sich selbst unterdrücken;
b) auf Menschen, die diese Selbstunterdrückung nicht mitmachen konnten und wollten, Reaktionen zeigten, die sich zwischen Befremden und purer Aggression bewegten;
c) ab und an eben doch über die Stränge schlugen, und dann keineswegs mehr "im Rahmen": Die so pervers in sich selbst unterdrückte Spontaneität brach sich auf häßliche Weise Bahn.
Dadurch, daß ich
1) aufgrund der Bevölkerungszusammensetzung in Deutschland sowieso immer viel mit Ausländern zu tun hatte,
2) durch mein Sprachenstudium ohnehin eine Auslandsorientierung gegeben war, und
3) mein Studium an der Übersetzer- und Dolmetscherfakultät der Universität Mainz in Germersheim absolvierte, einem ausgesonderten Fachbereich, in dem die Deutschen bestenfalls knapp in der Mehrheit waren,
kam ich zu der für mich ungemein wichtigen Erkenntnis, daß nicht etwa ich ein schwieriger Mensch bin, sondern daß es sehr viele Mentalitäten gibt und ich ganz einfach in ein Volk hineingeboren wurde, dem ich von meiner Mentalität, von der Beschaffenheit meiner Psyche her nie angehörte und auch nie werde angehören können.[/u]
Andere Völker - u.a. auch die Menschen in meiner Wahlheimat Polen - gehen anders mit ihrer Emotionalität um, ohne deshalb irrational zu sein.
Das erlebe ich folgendermaßen:
Am Anfang von allem steht eine ganz von innen herauskommende Fröhlichkeit, Herzlichkeit und Zuwendung zum anderen. Und dies bewirkt dann nicht etwa, daß die Menschen als liebe Trottel in den Tag hineinleben, sondern diese Fröhlichkeit, Herzlichkeit und Zuwendung helfen ihnen, sich den Problemen zu stellen, (fast) allem eine humorvolle Seite abzugewinnen und psychisch gesund zu bleiben.
Und es ist mitnichten so, daß etwa ein typischer Deutscher "ja auch mal Witze macht und sich deshalb nicht so sehr vom Polen unterscheidet".
Es ist vielmehr so, daß nach meiner (30-jährigen) Beobachtung in Teutonia allem Beginnen eine Haltung zugrunde liegt, die das extreme Gegenteil dessen ist, was ich oben beschrieben habe: Miesepeterigkeit, Humorlosigkeit und Verschlossenheit - was dann als "Rationalität und Nüchternheit" bezeichnet wird.
Und viele Deutsche, mit denen ich gesprochen habe, gaben offen zu, daß sie sich von der Spontaneität und dem Temperament der Polen - wie auch anderer Völker, bei denen cum grano salis Ähnliches zu beobachten ist - abgestoßen fühlten, deren Verhalten als "kindisch" und "unernst" wahrnahmen.
Und dies schlägt natürlich auch auf die Geschlechterbeziehungen voll durch.
Womit wir wieder beim Forenthema wären.
Ich habe mich schon oft gefragt, ob die Kälte, die von den Radabfems ausgeht, nicht nur ein Ausdruck der Kälte ist, die in der westlichen Gesellschaft generell immer geherrscht und alles durchdrungen hat - auch zu den Zeiten, wo die Familien noch intakt waren. Ich hatte wurde ja in eine solche "intakte Familie" hineingeboren, wo es alles gab, vor allem Geld - nur eines nicht: spontane Wärme und Herzlichkeit. War massiv vom protestantischen "Leiste-was-und-quäl-dich-selbst"-Ethos durchdrungen, das Ganze.
Jedenfalls fühle ich mich von Menschen, bei denen ich spüre, daß sie "erst einmal nüchtern abwägen", abgestoßen bis zum Geht-nicht-mehr, auch und gerade in Geschlechterbeziehungen.
Wenn nicht ZU-ALLER-ERST[/u] meine Emotionen angesprochen werden, kommt bei mir nix in Gang! Aber auch rein gar nix! Auf keinem Lebensgebiet!
Und diese Emotionen will ich natürlich nicht nur am Anfang befriedigt sehen, sondern dauerhaft.
Egoisten sind wir allemal - ich stehe für meine eigene Person dazu und nehme davon auch "immer-zuerst-rational-abwägende" Menschen nicht aus.[/u]
Und deshalb lebe ich lieber unter Menschen, die auf emotionale Weise egoistisch sind, als unter solchen, die es auf "nüchtern abwägende" Weise sind.
Gruß
Ekki

Volle Zustimmung ! Eine Ausnahme bildet das Rheinland, der nördlichste Teil Italiens ;-)


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