Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Rechnen wir mal kurz

VWL-Experte, Saturday, 23.07.2005, 03:33 (vor 7056 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: Rechnen wir mal kurz von Conny am 22. Juli 2005 08:30:

KEINE SPARER = VERSTÄRKTER KONSUM = NEUEN ARBEITSPLÄTZE
mit den investitionen kauft der unternehmer heute doch auch maschinen und automaten. das gibt nicht zwangsläufig neue arbeitsplätze. ein gesundes verhältnis muß es sein zwischen sparen und konsumieren.
Conny

Zum Einen hat susu Recht. Hier blickt jemand durch.
Verstärkter Konsum wirkt sich logischerweise auch auf stärkeren Verbrauch von Ressourcen aus. Siehe China. Mehr Kaufkraft, deshalb mehr Autos, Ölverbrauch steigt. Nicht wirklich wünschenswert.

Zweitens Conny. Du kapierst den Zusammenhang nicht.
KEINE SPARER = KEINE INVESTITIONEN = GAR KEINE ARBEITSPLÄTZE
Wie oben schon beschrieben investieren Unternehmen über Kredite. Diese Kredite bestehen aus den Spareinlagen der Anleger.
Wenn keiner spart gibts keine Kredite, folglich auch keine Investitionen.
Es stimmt zwar, dass Unternehmer auch in Maschinen investieren, klar. Aber menschliche Arbeitskräfte kosten auch Geld. Sogar mehr als Maschinen. Hier ist der entscheidende Punkt.
Bekommt ein Unternehmer kein Kapital mehr, muss er mit den Mitteln auskommen, die er hat. Das ist meistens nicht so viel. Folglich wird er, sofern er sein Unternehmen erweitern will, eher auf Maschinen zurückgreifen als auf Menschen, da dies billiger ist.
EINFACHES BEISPIEL: Stell dir vor du willst ein Haus bauen. Kosten 500.000 €. Du hast aber nur 250.000 €. Geht so nicht. Du kannst aber zu Bank und dir dort das Geld anderer SPARER per Kredit holen. Du nimmst 250.000 € auf und baust dein Haus. Gibt es keine Sparer, also keine Kredite, wird es nichts. Du kannst also nur für 250.000 € bauen. Gleiches gilt für Unternehmer. Eure "Idee" führt also dazu, dass Unternehmer gezwungen würden möglichst billig zu arbeiten, denn so viel flüssige Kohle haben die Firmen auch nicht, um mal so eben Werkshallen + Arbeitsplätze für MENSCHEN in die Landschaft zu stellen.
Aber in einem Punkt stimme ich dir zu. Das Verhältnis zwischen Sparen und Konsumieren muss stimmen. VÖLLIG RICHTIG. Das dem so ist, hängt aber viel mit Psychologie zusammen. In schlechten Zeiten sparen die Leute halt einfach mehr. Wer fürchtet bald arbeitslos zu sein, wird sich so viel wie möglich zurücklegen. Vor allem infolge von Hartz IV.
Das ist der berühmte Teufelskreis. Der Konsum sinkt und damit gehen weitere Arbeitsplätze verloren. Weiß jeder Volkswirt.
Nach John M. Keynes ist es in solchen Fällen Aufgabe des Staates durch seine Ausgabenpolitik den Konsum anzukurbeln und so für ein Investitionsfreundliches Klima zu sorgen. Aber was will man machen, wenn der Staat kein Geld hat.


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