Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Rechnen wir mal kurz

VWL-Experte, Saturday, 23.07.2005, 04:42 (vor 7056 Tagen) @ Jim

Als Antwort auf: Re: Rechnen wir mal kurz von Jim am 21. Juli 2005 22:57:

Und einen letzten Einwurf noch zum "Wunder von Wörgl"
Ich hab das jetzt mal gelesen inklusive weiterführenden Links.

1. PRIVATE STEUERN GELDMENGE:
Es wird behauptet heutzutage sei es Privaten möglich den Geldumlauf zu steuern und so die Geldpolitik der Notenbanken zu unterlaufen, weil man die Ersparnisse jederzeit wieder in den Geldkreislauf einbringen kann.
DAS IST BLÖDSINN. Dies würde nur gelten, wenn jemand Milliarden von Euros in seiner Matratze einlagert. Aber da ich mal annehme, dass der intelligente Mensch sein Geld zur Bank bringt (schon allein um Zinsen zu kassieren) ist das schlicht falsch.
Der entscheidende Punkt ist nämlich der Unterschied zwischen dem Bargeldumlauf und dem sogenannten Buchgeld.
Wenn ich Geld auf dem Konto habe, dann ist das Buchgeld. Es existiert also nur als Zahl im Computer. Je mehr das ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die Bank die entsprechende Summe als Bargeld vorrätig hat. Es ist nämlich keinesfalls so, dass genau soviel Bargeld im Umlauf ist, wie die Leute Geld auf Konten haben. Das liegt einfach daran, dass niemals alle Leute gleichzeitig alle ihre Konten auflösen und einkaufen gehen. Und selbst dann gibts ja noch Scheckkarten.
Also die Geldpolitik der Notenbanken bezieht sich auf die IM UMLAUF BEFINDLICHE BARGELDMENGE und die kann der Private nicht steuern, denn sein Geld existiert meist nur im Computer.
Umgekehrt gilt das Gleiche. Horte ich Bargeld im Keller, dann gibt die Notenbank einfach mehr Bargeld aus. Hole ich das Geld wieder raus, zieht die Notenbank Bargeld ein. Die Geldmenge kann also NUR die Notenbank steuern !
Diese stellt den Geschäftsbanken die benötigte Bargeldmenge zur Verfügung. Gegen Zinsen versteht sich.

2. Das Wörgler Wunder funktioniert eben nur mit Bargeld:
Sobald jemand einen Kredit benötigt (z.B. um ein Haus zu bauen) bricht das Sytem zusammen. Wer vergibt schon Kredite, wenn das Geld den Wert verliert. Auch der Schuldner schuldet dann ja immer weniger.
(MEIN TIP: In Inflationszeiten kräftig Kredite nehmen, lohnt sich.
"Die einzigen Gewinner der Inflation sind diejenigen mit Schulden")
Das Schwundgeld hat den gewünschten Effekt also nur im KLEINEN. Kurzfristiger Konsum wird angeregt. Längerfristige Investitionen sind schlicht nicht mehr möglich. Höchstens für den Staat.
Und schon sind wird in der Planwirtschaft. Aber das hat schon in der DDR und UdSSR nicht funktioniert. Führt nämlich zum STAATSBANKROTT.
Logisch in einem System, dass immer mehr ausgibt, als es einnimmt.


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