Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Experte

Garfield, Wednesday, 03.08.2005, 13:17 (vor 7044 Tagen) @ Experte

Als Antwort auf: Re: @Experte von Experte am 03. August 2005 00:23:

Hallo Experte!

Manches an diesen Freiwirtschaftstheorien finde ich ja durchaus interessant, aber ich denke, daß man das so absolut nicht durchgesetzt bekommt.

Die Staatsverschuldung muß ohne Zweifel gesenkt werden, aber dazu muß man erst einmal das gesamte politische System reformieren. Solange unsere Spitzenpolitiker den Staat als riesige Selbstbedienungskasse für sich selbst und für diejenigen, die ihnen das berühmt-berüchtigte Schwarzgeld zahlen, betrachten, wird sich da wohl kaum etwas bewegen. Denn solange die so verursachte Mißwirtschaft nicht aufhört, wird man zwangsläufig immer nur am falschen Ende sparen und auch immer nur am falschen Ende Steuern erhöhen können. Dadurch wird die Situation dann immer noch weiter verschärft.

Weiter oben hast du noch geschrieben, daß die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht so schlimm werden würde. Schon 1900 hätte man das Aussterben der Arbeit propagiert... Dazwischen kamen aber zwei Weltkriege, die das System immer wieder "zurück gesetzt" haben. Es gab dadurch zeitweilig Arbeitskräftemangel, der Kalte Krieg zwang dann im Westen Politik und Wirtschaft - vor allem in Deutschland - dazu, den Menschen mehr zu gönnen, was wiederum den Binnenmarkt enorm stärkte.

Und natürlich schreitet der Prozeß der zunehmenden Verdrängung der Menschen aus der Arbeitswelt nicht sehr schnell voran. Durch neue Technologie werden ja immer wieder auch wieder neue Erwerbsmöglichkeiten generiert - nur eben weniger als gleichzeitig vernichtet werden. Trotzdem findet ein Teil der Menschen, die aus dem Arbeitsprozeß heraus fallen, wieder neue Jobs.

Insgesamt gesehen steigt die Zahl der Erwerbslosen aber immer weiter. Das könnte sich in Zukunft zwar dadurch erledigen, daß die Bevölkerungszahl abnimmt - aber damit schrumpfen dann auch die Märkte, was wiederum zu Entlassungen führen wird...

Schon jetzt wird es immer schwieriger, Renten, Arbeitslosengeld, medizinische Versorgung und auch Sozialleistungen weiterhin zu finanzieren. Weil nun einmal immer weniger Produktive immer mehr Unproduktive ernähren müssen. Dieses Problem besteht, und es wird sich verschärfen. Das System wird nicht in einem Jahr zusammen brechen. Es kann durchaus auch mal kurzzeitig wieder eine Verbesserung geben, wenn beispielsweise die Exporte gesteigert werden können. Aber insgesamt wird die Erwerbslosigkeit immer weiter ansteigen, wie schon seit Jahrzehnten.

Freundliche Grüße
von Garfield



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