Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: meine letzten Bemerkungen dazu

Garfield, Thursday, 28.07.2005, 19:36 (vor 7194 Tagen) @ Querdenker

Als Antwort auf: meine letzten Bemerkungen dazu von Querdenker am 27. Juli 2005 20:31:

Hallo Querdenker!

Ein guter Beitrag, mit dem das Thema dann auch schon so ziemlich abgehandelt ist.

"Alle - neben Dir - sogenannten oder selbsternannten Experten, alle Politiker etc. blasen in Talkshows, via Medien, Fernsehen, Rundfunk ins gleiche Horn - und repräsentieren in Reinform die "Kultur der Irrationalität".

Leider, leider gesteht man den Vertretern von VWL und BWL - Fächer, die mit irgendeiner Art von "Wissenschaftlichkeit" nicht das Geringste zu tun haben - zu, als Spielwiese für ihre plumpen Denkversuche ganze Nationen zu mißbrauchen."

Das hat System. Wer das Geld hat, der hat die Macht, weil er sich mit dem Geld Politiker und Medien kaufen kann, die dann in seinem Sinne handeln und reden. Und die sogenannten Wirtschaftswissenschaften dienen dazu, diesem ganzen Zauber den Anschein von Seriösität zu verleihen.

Vor etwa einem Jahr sprach sich mal einer der sogenannten "Wirtschaftsweisen" dafür aus, daß man die bestehenden Probleme durch Stärkung der Massenkaufkraft lösen müsse. Alle übrigen "Wirtschaftsweisen" dagegen schlugen brav die Hacken vor ihren Sponsoren aus der Wirtschaft zusammen und verkündeten, daß die Kaufkraft der Bevölkerung doch gar nicht entscheidend wäre... Klar, wieso sollte sie auch wichtig sein...

Auch sonst hört und liest man von "Wirtschaftswissenschaftlern" häufig puren Schwachsinn. Ich habe mal ein Interview mit einem Vertreter dieser Zunft gelesen. Da kam dann auch die Frage auf, wie man denn nun das Problem lösen könne, daß immer mehr menschliche Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzt werden. Wenigstens hat er dieses Problem nicht geleugnet (was ja manche seiner Kollegen tatsächlich immer noch beharrlich tun). Aber mit seinem Lösungsvorschlag machte er gleich alles wieder zunichte: Er behauptete ernsthaft, daß sich dieses Problem doch ganz einfach dadurch lösen ließe, daß sich jeder Aktien kauft... Da frage ich mich doch echt, wo solche Leute eigentlich leben. Wie soll man als durchschnittlicher abhängig Beschäftigter, dem von allen Seiten das Geld aus den Taschen gezogen wird, mal locker hunderttausende Euro für Aktien aufbringen? Obendrein hat es auch noch kurz vor diesem Interview den Skandal mit den bewußt überbewerteten Telekom-Aktien gegeben, der vielen Kleinanlegern finanzielle Verluste eingebracht hat.

Apropos Aktien: In Lettland wurden für die ehemals volkseigenen Betriebe Aktien an die Bevölkerung ausgegeben. Diese Aktien waren auch keineswegs wertlose Fetzen Papier, sondern manche Letten konnten sie später tatsächlich mit Gewinn verkaufen. Bei der Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft hat man das natürlich nicht für nötig gehalten. Es war ja viel wichtiger, die Masse der ehemals volkseigenen Betriebe zum Spottpreis gegen Schmiergeld an dubiose Geschäftemacher zu verschenken, und noch Milliardensummen von Steuergeldern hinterher zu schaufeln... Und interessant war dann auch die Eintracht, mit der diese Machenschaften der "Treuhandanstalt" sowohl von der schwarz/gelben als auch später von der rot/grünen Regierung vertuscht wurden und werden.

Freundliche Grüße
von Garfield


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